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Antje Rupprecht und Cristo Sailer |
Am Ende des Winters und zum Beginn der warmen Jahreszeiten präsentiert uns der Gehörlosen Theaterverein Dortmund sein neues Theaterstück: Ein Sommernachtstraum von W. Shakespeare. Das 1596 entstandene Stück handelt von der Liebe und ihren Verwirrungen. Es gehört zu den meist gespielten Stücken auf deutschen Bühnen und ist ein Klassiker in den Schulen. Zwei Liebespaare auf der Flucht vor ihren Eltern und dem Gesetz, geraten in der Nacht in den Wald und werden von den Elfen in die Irre geleitet. Am Schluss finden sich alle Paare wieder zusammen und die Liebe feiert ihren großen Sieg.
Der Theaterverein Dortmund präsentiert uns das Stück in einem abstrakten Bühnenbild, welches genauso wie die Kostüme auf geometrische Grundformen reduziert bleibt und in seiner Farbigkeit an die Playmobilwelt aus Kindertagen erinnert. Hierbei lässt Regisseur Peter Feuerbaum immer wieder Effekte aus dem Schwarzlichttheater einfließen und verleiht so dem Abend auch einige gruselige, bis lyrische Momente.
Insgesamt begeistert der „Sommernachtstraum“ durch eine großartige Ensemble Leistung der Schauspieler. In einer guten Mischung aus erfahrenen Schauspielern und Anfängern, stellt uns der Theaterverein einige neue Talente des gebärdensprachlichen Theaters vor. In der Rolle des Demetrius und des Squenze sehen wir eine großartige Michaela Ramacher. Des weiteren Christo Sailer in einer intensiven Interpretation der Rolle des Lysander. Dazu kommt noch ein sehr spielfreudiger Peter Wahl und in einem ersten Auftritt als Hippolyta Silvia Cichy. Eingebunden werden diese neuen Talente von erfahrenen Schauspielern wie einer sehr guten Antje Rupprecht, in einer Doppelrolle als Hermia und Elfenkönigin Titania, und in einer weiteren Doppelrolle Jürgen Podehl, als Herzog Theseus und Elfenkönig Oberon. Unterstützt werden sie von der sehr dynamischen Brigitte Piering als Egina. Dabei kann der Theaterverein sich darauf verlassen das in seinem Umfeld Talente nicht nur entdeckt, sondern auch weiterentwickelt werden, wie man es an Barbara Podehl und Gabi Wiencek sehen kann. Der Sprung den Beide in ihren schauspielerischen Ausdrucksmöglichkeiten gemacht haben ist sehr groß.
Regisseur Peter Feuerbaum führt dieses Ensembel mit großer Geduld zu Höchstleistungen und inszeniert in diesen Kindertraum die Härte, der Auseinandersetzung um Liebe und Glück.
Dabei ist kritisch zu bemerken, dass die Doppelbesetzungen nicht zum Verständnis des Stücks beitragen. Hier hätte man sich gewünscht, dass die Regie auch diese Rollen gleichwertig besetzt.
Alles in allem sehen wir hier einen gelungenen Abend und hoffen, dass noch viele Menschen diese Inszenierung zu sehen bekommen.
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